- Die „Chemie“ muss stimmen. Eine vertrauensvolle und stimmige Arbeitsbeziehung macht bis zu 100 % des Erfolges aus. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt Prof. Dr. Gerhard Roth in seinem Buch "Coaching und Beratung in der Praxis" (zusammen mit Alicia Ryba). So spielen Coachingansatz, Methoden, Erfahrung, Ausbildung, etc. zwar auch eine wichtige Rolle, wenn allerdings die Chemie nicht passt (das gilt für beide Seiten), kann die Coachin/der Coach noch so gut sein - Wirkung und Dauer des Coachings werden eher negativ beeinflusst. In vielen Fällen können sich die Kund:innen gar nicht richtig auf das Coaching einlassen. Das ist dann vergeudete Zeit und herausgeschmissenes Geld. Also achten Sie auf Ihr Bauchgefühl schon beim ersten Kontakt am Telefon.
- Die Bezeichnung „Coach“ ist nicht geschützt. Es gibt daher viele selbsternannte Coaches. Zertifikate oder/und verifizierbare Erfahrungen können helfen, sich zu orientieren. Das bedeutet nicht, dass jemand, der in einem ganz bestimmten Bereich besondere Erfahrungen gemacht hat aber keine Zertifikate hat, ein schlechter Coach sein muss. Im Gegenteil. Sportler:innen, Musiker:innen, Künstler:innen, die vielleicht alleine durch ihr Talent und ihren Glauben an sich erfolgreich sind oder waren, können ganz hervorragende Coaches sein. Hier greift wieder der obere Punkt.
- Nur, weil das Coaching sehr teuer ist, muss es nicht zwingend gut sein. Gutes Coaching gibt es auch zu angemessenen Preisen. Sie können gut und vielleicht weniger gerne 500 € pro Stunde oder fünfstellige Beträge für Coaching-Pakete ausgeben. Können - müssen aber nicht. Anfänger:innen in der Branche trauen sich vielleicht zu Beginn noch nicht so hohe Preise zu nehmen, sind deswegen aber nicht weniger gut. Ein gutes professionelles Life-Coaching bekommen Sie, je nach Standort, bereits zwischen 80 € und 200 €. Für ein Business-Coaching müssen zur Zeit im Schnitt etwa 170 €/60 Min. investieren.
- Coaching im Paket ist zwar verlockend, vielleicht brauchen Sie aber nur wenige Sitzungen. Schauen Sie, was zu Ihnen und Ihrem Geldbeutel passt.
- Wird auf Ihre Bedürfnisse und Bedarfe eingegangen oder werden Ihnen welche suggeriert? Oft habe ich gehört, dass es beim Coaching doch im Grunde auch um Manipulation geht. Manipulation durch Sprache. Rhetorik richtig angewandt, bringt mich schließlich ans Ziel. Da liegt es nahe, dass natürlich gerade auch sprachgewandte und geübte Coaches ihren Coaches ein Problem "einreden" könnten. Manchmal passiert das noch nicht mal in böser Absicht, sondern dann tatsächlich aufgrund fehlender professioneller Ausbildung. Schreiben Sie sich vor einem Coaching ihre Themen auf. dann haben Sie auch schon mal eine grobe Übersicht. Sollten doch noch andere wichtige Themen während einer Sitzung aufploppen, entscheiden Sie, ob Sie auch daran arbeiten wollen.
- Coaching kann tiefer liegende Themen aufdecken. Bei Bedarf sollten Sie dann über therapeutische Hilfe nachdenken.
- Das Wichtigste: Was tut Ihnen gut, was wollen Sie? Ob wissenschaftlich belegte Methoden, spirituelle Ansätze, Esoterik, Kneipengespräche, Coaching in der Natur,… Es geht darum ,dass das Coaching und die Person zu Ihnen passen. Siehe den ersten Punkt.
- Und schließlich: Wenn Sie das Gefühl haben, es tut sich nichts - sprechen Sie es an. Ändert sich immer noch nichts - beenden Sie das Coaching. Bereits nach 2-3 Sitzungen sollten sich erste Veränderungen in Ihrem Verhalten, Ihrer Haltung, Ihrem Denken einstellen. Allerdings kann es auch an Ihnen liegen: Wenn Sie keine echte innere Bereitschaft haben, sich zu verändern, wird es schwierig. Frei nach dem Motto: "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!"
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